Mit größer werdender Anzahl A der Nukleonen überwiegen irgendwann die negativen Terme in der Weizsäcker-Formel, so dass der Kern nicht mehr stabil ist. Er zerplatzt dann wie ein Wassertropfen, der zu groß geworden ist. Da in der Weizsäcker-Formel sowohl die Anzahl der Protonen Z, der Neutronen N und auch noch die Symmetrie gg/ug/gu/uu eingehen, gibt es keine genaue Massenzahl, ab der der Kern instabil wird, sondern die Stabilitätsgrenze hängt vom genauen Verhältnis der Protonen und Neutronen ab. Du weißt ja, dass dasselbe Element in unterschiedlichen Isotopen vorkommen kann. Man kann aber sagen, dass ab der Massenzahl 92 (Uran) kein natürliches Element mehr stabil ist.

Fermi-Gas: Das ist eine etwas andere Baustelle. Teilchen, die einen Spin von 1/2 besitzen, nennt man Fermionen. Das sind z.B. Elektronen, Protonen und Neutronen. Diese Teilchen haben die Eigenschaft, dass sich gemäß dem Pauli-Prinzip nie 2 Teilchen im selben quantenmechanischen Zustand befinden können. Unter einem Fermi-Gas versteht man eine Ansammlung von Fermionen, die analog zu einem idealen Gas, keine gegenseitigen Kräfte aufeinander ausüben. Ein Atomkern ist zwar eine Ansammlung von Fermionen (nämlich Protonen und Neutronen), aber wie wir in der Weizsäcker-Formel gesehen haben, üben sie Kräfte aufeinander aus. Der Atomkern ist deshalb kein Fermi-Gas. Wegen der Analogie zum Wassertropfen vergleicht man ihn eher mit einer "Fermi-Flüssigkeit".